...freies Schreiben bei Frau Mohr!!!!

Irgendwann kam eine Deutschlehrerin Namens Frau Mohr auf die Idee, ihre Schüler zum freien Schreiben zu zwingen. Die Idee war denkbar einfach, man gebe den Schülern eine gewisse Anzahl an Wörtern vor, welche diese mit schriftstellerischem Können in eine Geschichte einbetten sollen. Tja die Klasse, welche unter anderem das Vergnügen hatte, diese Idee in die Tat umzusetzen, waren wir, die Kieslinge. Und hier nocheinmal einige Auszüge unserer kreativen Kurzgeschichten, welche in dieser besagten Deutschstunde des freien Schreibens verfasst wurden. Wer sich nicht mit seiner Geschichte hier auf dieser Seite vertreten sieht, soll nicht traurig sein. Das heißt nicht, dass euch eine Schriftstellerkarriere versagt bleibt :-).

Die vorgebenen Wörter waren:

Friseur
Villa
Banane
Gletscher
Nadel
Glück
Schwindel
Tod/tot


Der Urlaub

An einem Morgen im August frühstückte der Friseur Helmut in seiner neu erworbenen Villa. Er aß, wie jeden Morgen, 2 Bananen. Dabei träumte er von seinem Freund Karsten und vom letzten Winterurlaub, den sie auf einem Gletscher in einer gemütlichen Hütte verbracht hatten. Helmut erinnerte sich dabei auch, wie ihm die Ski-Hose entzwei gegangen war. Damals nähte er sie wieder zusammen und stach sich dabei mit der Nadel kräftig in den Finger. Er hatte dabei auch noch furchtbares Glück, denn er hatte sich die Nadel nicht unter den Fingernagel gestochen. Auch die Erinnerung an das viele Blut und das Schwindelgefühl kam wieder. Eine sehr schlimme Erfahrung damals war für ihn, als sein Freund Karsten in eine Gletscherspalte fiel und die Rettungsmannschaft ihn nur noch tot bergen konnte. Als er aus seinem Tagtraum wieder erwachte, dachte er, dass es ein wunderschöner Urlaub hätte werden können, wenn dieses Unglück nicht passiert wäre. Aber nun hat er es überwunden und ist frisch verliebt in OTTO.
erdacht und niedergeschrieben von Anke Hähnlein


Ohne Titel

Frau Mohr ist glücklich, wenn wir beim freien Schreiben keine Fehler machen. Sie kann auf den Tod nicht ausstehen, wenn wir schummeln oder sogar schwindeln. Aber das machen wir auch äußerst selten. Meistens stören wir den Unterricht nur durch unser Quatschen. Tina erzählt Conny von ihrem letzten Friseurbesuch, Anja isst während der Stunde heimlich eine Banane. Das ist auch gar nicht so schlimm, solange wir den Unterrichtsgeschehen folgen können und Wörter wie Villa und Gletscher richtig schreiben - und darin sind wir gut ! Nach Fehlern sucht Frau Mohr bei uns nämlich wie nach der Nadel im Heuhaufen.
erdacht und niedergeschrieben vom Karatekrümel Conny


Mitreden

Beim Friseur nehmen sich die Leute bekanntlich genug Zeit, um die verschiedensten Themen zu diskutieren. Zum Beispiel beschweren sich Frauen oft darüber, dass es so schwer ist den richtigen Mann zu finden; vergleichbar mit der Nadel im Heuhaufen. Oder sie vergleichen die Preise der eben gekauften Bananen. Natürlich werden auch aktuelle Ereignisse von Menschen, die z.B. ihre Bergbahnfahrt entlang einem Gletscher mit dem Tod bezahlten, angesprochen. Andere träumen vom Glück, eine Villa im Lotto zu gewinnen. Zum Schluss wird dann wieder festgestellt, dass es sich bei den letzten Neuigkeiten aus der Nachbarschaft nur um einen Schwindel handelt. Und wenn man bei allem mitreden kann, ist es um so interessanter.
verfasst und in Sauklaue in den Hefter geschrieben von Tobi


Der Hausfriseur

Es war Montag, der Wind wehte seine Runden und die Wolken hingen tief, als sich Herr Salvadore mit seinen Utensilien auf den Weg machte. Er hatte ein gutes Stück Fahrt vor sich, denn die Villa der neuen Kundin lag recht abgeschieden. Madame Butterfly, eine reiche Dame aus gutem Hause, hatte einen leichten Hang zum Ungewöhnlichem. Wohl auch deshalb lag ihre Villa in einem eisigen Gebiet, von Gletschern umgeben und der ständigen Gefahr von Lawinen ausgesetzt. Herr Salvadore näherte sich seinem Ziel. Das letzte Stück müsste er zu Fuß zurücklegen, das hatte er von dem Postboten erfahren. Das Wetter wurde immer ungemütlicher, er zog den Reißverschluss seiner Jacke zu, nahm seinen Friseurkoffer unter den Arm und lief los. Schneewehen ließen ihn frösteln und beim Anblick der tiefen dunklen Gletscher überkam ihn ein Schwindelgefühl In einem Augenblick der Unachtsamkeit passierte es. Herr Salvadore rutschte auf einer Bananenschale aus und wäre beinahe in die Tiefe gestürzt. Er atmete tief und sammelte sich. Das wäre ja gelacht, dachte er. Ich werde wohl vor meinem Tod der Madame Butterfly noch eine gescheite Frisur verpassen. Den Rest des Weges hatte er mehr Glück und gut gelaunt mit Kamm, Scheren und Haarnadeln im Gepäck erreichte er die Villa.
erdacht von der einzigartigen Schöpferin dieser Website :-)


by Simone Hanika